Geschichte der Leichtathletikabteilung


Leichtathletik gibt es in Iserlohn und damit beim Tus Iserlohn bzw. seinem Vorgängerverein seit 1905. Der TuS Iserlohn hatte etliche Westfalenmeister und sogar einige Deutsche Meister und hält immer noch einige Westfalenrekorde. Zuletzt nahmen in den Jahren 2010 bis 2012 die Jugendsprintstaffeln über 100 m (Kreisrekord) sowie einige Jugendliche einzeln an den Deutschen Jugendmeisterschaften teil.


Meilensteine

1. Geschichte der Abteilung

2. Wichtige Events unter Beteiligung des TuS

Quellen: Texte zur 150-Jahrfeier des TuS Iserlohn 1996, Willi Schweer, Erinnerungen von Richard Westerhoff, Jochen Kootz, Werner Glingener und Reinhold Berlin

50 Jahre Leichtathletik in Iserlohn : Bericht in der Westfalenpost 1955

 

1905: Start der Leichtathletik in Iserlohn

Gründung Rot-Weiß 05, Fußball und Leichtathletik

Dr. Karl Viering sprintete 1915 die 100 m in 11,1 Sek. und acht Jahre später wurde Walter Sondermann sogar mit 10,8 Sek. gestoppt.

 

1932 Gründung des ersten eigenen LA-Vereins: 'Rote Erde'

1932 schlossen sich die Iserlohner Leichtathleten in dem Klub 'Rote Erde' zusammen und machten schnell sich aufmerksam. Helma Wessel stieß 1938 die Kugel auf 13,46 m. Diese Weite ist heute noch Vereinsrekord und war lange Kreisrekord. Sie wurde Zweite bei den Europameisterschaften hinter Gisela Mauermeyer. Der Kriegsausbruch verhinderte Helma Wessels Teilnahme an den Olympischen Spielen 1940, für die der Iserlohner Fritz Graumann als Cheftrainer der Leichtathleten eingeplant war. Neben Carl Wiethoff war Eugen Richter als Trainer tätig, der auch der Partner von Helma Wessel war. Beide endeten tragisch. Helma Wessel in einer Anstalt und Eugen Richter erhängte sich 1946/47 in der Bergwerkstraße.

 

Ab 1946 nach dem 2. Weltkrieg

Die Trümmer des langen Krieges waren noch nicht beseitigt, da fassten Männer wie Fritz Graumann, Ernst Pfitzner und Josef Knubel neuen Mut und bauten im TuS Iserlohn eine Leichtathletik-Abteilung auf. Auf Druck der Besatzungsmacht wurden die verschiedenen LA-Vereine im TuS Iserlohn vereint. Die Athleten präsentierten sich schon bei den Westfalenmeisterschaften 1948 als erfolgreichster Verein.

Die Leichtathletik-Abteilung des TuS Iserlohn gehörte in den ersten 20 Jahren nach dem 2. Weltkrieg zumindest in Westfalen zur absoluten Spitze. Westfalenmeistertitel in der Männerklasse waren alltäglich, deutsche Meistertitel keine Seltenheit, und Funktionäre aus der Waldstadt spielten nicht nur auf Landesebene eine bedeutende Rolle.

Werner Lueg, 1952 Olympia-Dritter über 1500 m (damals schon für Gevelsberg startend), gewann 1949 im Waldlauf seinen ersten von drei deutschen Meistertiteln für den noch jungen Klub.

15 Jahre später gelang dem jugendlichen 800-m-Läufer Wolfgang Dierks das gleiche Kunststück. Zwischendurch sorgten Mittelstreckler Heinz Schlundt, der Großvater des späteren deutschen 800-m Champions Jussi Udelhoven, Hochspringer Alfred Dierks, Viertelmeiler Hans-Walter Friedrichs und diverse Staffeln für zahlreiche Erfolge von Landesebene an aufwärts.

Schon damals bis 1979 beinflusste ein Mann maßgeblich über drei Jahrzehnte die Entwicklung der Iserlohner Leichtathletik: Richard Westerhoff (+2013). Er war zeitweilig 2. Vorsitzender für das Schulsportwesen im DLV und damit nicht der einzige hochrangige Funktionär des Vereins. Jupp Knubel gehörte ebenso wie Kurt Hemmer zu den Mitbegründern des westfälischen und westdeutschen Leichtathletik-Verbandes, war lange Jahre Vorsitzender des FLVW. Diese Fußballer-und Leichtathleten-Liaison war nicht zuletzt seine Idee. In Westerhoffs 'Amtszeit' fielen vier Westfalentitel in Folge der Fünfkampf-Mannschaft, Jürgen Reineckes Speerwurf-Herrschaft, die starken Sprintzeiten des späteren Triathlon-Pioniers Jochen Kootz (+ 2014), dann in den 70er Jahren überwiegend Erfolge auf den Mittel- und Langstrecken (u.a. Udo Porcher, Volker Teuscher, Wolfgang Kanig, Joachim Bauer, Wilfried Rotthaus, Gisela Schneider und der honduranische Marathonmann Clovis Morales).

Eines der größten Iserlohner Talente aller Zeiten war allerdings eine Hochspringerin: Sabine Serk. Sie sprang 1975 mit 1,78 m deutschen Schülerinnenrekord und wurde zwei Jahre später Dritte der Junioren-Europameisterschaften.
Der Mann der 'frühen 80er', das war eindeutig Hammerwerfer Jörg Schaefer, der sich unter Anleitung des früheren Olympiateilnehmers Hans Fasl zu einem internationalen Klassemann entwickelte und im Jahr seines Wechsels zum TV Wattenscheid 72,56 m zu Buche stehen hatte.

Schaefer war der letzte wirkliche Topathlet in Reihen der 46er, die bis Ende der 80er Jahre immer wieder gute Athleten aufwiesen, die es aber häufig zu anderen Vereinen zog. Bei Männern und Frauen waren dies Henning Treude (400 m Hürden), Joachim Schweer (800 m), Beatrix Neuhaus (1500 m), im Jugendbereich Hochspringer Michael Kurella und Sprinter Stefan Audehm, alle trainiert von Willi Schweer und Stefan Trebels. Sie bildeten die Spitze der neuen Leichtathletik-Gemeinschaft LG Iserlohn-Letmathe.

In den 70er Jahren bestand schon einmal eine LG Iserlohn-Hennen. 1991 versuchte man nach mehreren gescheiterten Anläufen - das 'Kirchtum-Denken' in der regionalen Leichtathletik war leider nicht zu überwinden - durch den Zusammenschluss der Leichtathletikabteilungen vom TuS Iserlohn und vom Letmather TV auch überregional erfolgreiche Leistungen erzielen zu können.

Und die startete gleich mit hervorragenden Mannschaftsergebnissen, wie dem 3. Platz der männlichen Jugend über 4x400 m bei den deutschen Meisterschaften 1991 in Hannover in der bis heute aktuell gültigen Kreisrekordzeit von 3:15,04 Min (Hendrik Haider, Andre Kriwet, Sören Schröder, Stefan Audehm). Auch die Staffel der weiblichen Jugend überzeugte in Hannover über die gleiche Strecke mit einem 5. Platz in 3:52,34 Min. (Tanja Schnabel, Viola Menzel, Melanie Schulte, Gesche Wendte). Die erfolgreichen Trainer hinter diesen Leistungen waren u.a. Bernd Kruse und Bernd Jacob.

Auch als Event-Organisator machte sich die neue LG einen guten Namen. In der Tradition der Jahrzehnte vom TuS Iserlohn erfolgreich veranstalteten Volksläufe um den Seilersee (bis zu einigen 1.000 Teilnehmern) veranstaltete die LG zusammen mit Partnern wie Medice den Biotrans® oder den Biocarn®-Cup, den traditionellen Berg- und Waldlauf über 25 km aber auch diverse Stadionveranstaltungen einschließlich den Südwestfalenmeisterschaften.

Durch Vermittlung vom TuS-Mitglied Dagmar Freitag, die auch Vize-Präsidentin im Deutschen Leichtathletikverband war, konnten namhafte DLV-Veranstaltungen nach Iserlohn geholt werden. Die Initiative ‚Leichtathletik in Aktion‘ 2002 am Hemberg mit über 800 Schüler*innen und bekannten DLV-Top-Athleten, die Mitmachaktion DLV-Bewegungscamp 2009 am Schillerplatz mit über 1.000 Teilnehmern oder die Weiterbildung ‚Kinder stark machen‘ mit Harald Schmidt, ehemaliger weltweiter 400m-Hürden-Spitzenläufer.

Nachdem die LG den Letmather Teil an den neuen LC Letmathe-Iserlohn verloren hatte und bis 2008 mit dem VFK Iserlohn eine LG bildete, fehlten gute Leistungen in Iserlohn durch die zunehmende Zersplitterung in weitere Vereine, u.a. Nighthawks. Der Versuch einer Startgemeinschaft konnte das auch nicht aufhalten. Die letzten Top-Leistungen erzielten die TuS-Sprinter der männlichen Jugend 2009-2011, so u.a. diverse Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften und die Verbesserung des 28 Jahre alten Kreisrekordes über 4x100 m auf 43,45 Sek. (8.8.2010 bei DM in Ulm). Alexander Both sprintete 2012 die 100 m in hervorragenden 11,02 Sek.

Gründe für die danach fehlenden Leistungen waren oder sind aber auch das zunehmend breitere Angebot an die Kinder und Jugendlichen wie (Soziale-) Medien, Musik, Reiten und überwiegend die Einführung der G8 mit dem damit verbundenen Unterricht bis spät bin den Nachmittag.
Die Vereine müssen seit dem mehr mit den Schulen kooperieren und so besteht seit 2017 eine Kooperation zwischen dem Märkischen Gymnasium und dem TuS Iserlohn in der Leichtathletik.

Willi Schweer und Reinhold Berlin

 

 

Besondere Events unter Beteiligung des TuS Iserlohn bzw. der LG Iserlohn

 

1987: Stadioneinweihung 'Hemberg-Süd'

Volle Ränge und hochklassig besetzte Wettbewerbe kennzeichneten die Eröffnung des Leichtathletik-Stadions am Hemberg-Südhang am 28. Mai 1978.

 

2000?: Kinder Stark machen mit Europameister Dr. Harald Schmid

Veranstaltung: Kinder stark machen - zusammen mit dem DLV und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

mit Harald Schmid, weitere Infos: www.kinderstarkmachen.de

 

2002: DLV-Veranstaltung: Leichtathletik in Aktion

Am 29.05.2002 in Iserlohn mit Ingo Schultz und Katchi Habel. Es waren ca. 600 Kinder der Grundschulen beteiligt.

-> Artikel: 10 Jahre LA in Aktion -> Artikel: Veranstaltung in Iserlohn

 

2005: Int. Deutsche Leichtathletik Hochschulmeisterschaften

 Im Hembergstadion - Ausrichter: BiTS Iserlohn und LG Iserlohn

 

2009: DLV-Veranstaltung: DLV-Bewegungscamp mit ca 1.200 Teilnehmern

-> Artikel im Archiv/IKZ-online

-> unsere Bildergalerie

 

Wir verwenden nur systembedingte Standard-Cookies (session). Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.